A life I used to live

I have been back home in Germany for almost two months now and it might sound weird after this amount of time but I still haven’t settled yet. I knew that after two years travelling the world it would be hard to get back into everyday life back home in Germany. It has been harder than I thought it was going to be.

During the two years of travelling I was able to get to know other cultures, was able to taste different specialties, spent the night in very varied accommodation in different places, saw poverty and wealth, marveled at natural spectacles and stunning landscapes. I was often completely exposed to the weather and the climate, but so often I was invited by strangers and warmly welcomed. It’s unbelievable, what kindness and how much trust and helpfulness I have experienced around the world. They were two years in which I spent many hours on my bike and in which I covered many kilometers and lots of meters in altitude. I had a lot of time to think, I got to learn about and know myself better. I changed.

Being home for the first few days was a strange feeling. In two years there are a lot of things you forget. It was exciting to look at the shelves and in boxes and drawers in my room. I had completely forgotten what I own. During my journey over the last two years I had only lived out of five bike bags and suddenly I was standing in a big room with so many things that all belonged to me. One thing that astonished me a lot and still overwhelms me a bit is my wardrobe. Compared to many other women, I probably don´t even have that many clothes. During the trip I only had to decide between three shirts and if I wanted to wear the cycling shorts with one patch or two, so it is not very easy to suddenly have so many options. Moreover they are also very uncomfortable compared to cycling shorts or leggings ;) Sometimes it seems quite fun to no longer know what you own. It was just the other day that I found some shoes in the closet that I didn´t even know I had. Everything you have that you forgot about seems new.

There are three things that have been especially hard for me since I have been back. The first is returning to work again. The second is not feeling free anymore…not being able to see new places every day and explore new areas and meet new people. And the third is that I am not physically exhausted by the end of the day – I feel like there is energy inside me that wants to be used.

On the other hand, I enjoy spending time with my family again. I think my parents are happy that I safely arrived back home and get to see me often. It’s good to see friends again and do everyday things like cooking or baking in a fully equipped kitchen, sitting at my desk, doing handicrafts, or doing a puzzle while having a cup of tea. And yes, I admit, sometimes it is very relaxing not to have to pack my bags every morning. At the same time, I also miss that somehow.

During these first couple of months at home, not much has happened. Every time I go to buy groceries and visit the supermarket is still very exciting. I often go for a run and I have cross-country skied twice in the Harz Nationalpark with my sister.

I spent some time working on Peanutbuttercup (the name I gave to my bicycle during my trip) as after two years of cycling it needed some love. Michael Kracke, the owner of the bike shop here in town sponsored me for my trip. When I was back, he wanted to take a closer look at the bike that traveled around the world with me. He then offered to replace all the worn-out parts. He wanted to make sure that everything was running smoothly again. I was super happy about that, especially as the gears and my chain had started to gradually give up during the last few hundred kilometers. I told Michael that I wanted to work on the bike myself to increase my bicycle maintenance skills. During my trip I didn’t have to do much work on the bicycle so it was good to get some practice. The bike has now been back home for a week. We have become good friends over our long and intense journey together :)

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Fast zwei Monaten bin ich nun schon wieder zurück in Deutschland und so komisch es klingt, bin ich immer noch nicht ganz angekommen. Ich habe gewusst, dass es schwer wird, sich nach zwei Jahren wieder an den normalen deutschen Berufsalltag zu gewöhnen. Zwei Jahre, in denen ich die Welt gesehen habe! Es fällt mir dennoch schwerer als gedacht.
In den zwei Jahren durfte ich andere Kulturen kennen lernen, konnte verschiedene Spezialitäten probieren, ich habe an den unterschiedlichsten Orten in den unterschiedlichsten Unterkünften übernachtet, ich habe Armut und Reichtum gesehen, konnte Naturschauspiele und atemberaubende Landschaften bestaunen. Ich war dem Wetter und dem Klima oft völlig ausgesetzt und wurde aber immer wieder von wildfremden Leuten so herzlich aufgenommen. Es ist unglaublich, was für eine Freundlichkeit, was für ein Vertrauen und was für eine Hilfsbereitschaft ich auf der ganzen Welt erfahren habe.  Es waren zwei Jahre, in denen ich viele Stunden auf meinem Fahrrad gesessen habe und in denen ich viele Kilometer und Höhenmeter bewältigt habe. Ich hatte sehr viel Zeit zum Nachdenken, habe mich selbst besser kennen gelernt und mich verändert.

Die ersten Tage zuhause zu sein war seltsam. In zwei Jahren vergisst man doch Einiges. Es war spannend, in die Regale, Kisten und Schubladen in meinem Zimmer zu gucken. Ich hatte einfach vergessen, was ich besitze. Während meiner Reise über die zwei Jahre hatte ich nur aus 5 Fahrradtaschen gelebt und plötzlich stand ich in einem großen Zimmer mit so vielen Sachen, die mir gehören. Etwas, was mich auch sehr erstaunt hat und mich immer noch ein bisschen überfordert, ist mein Kleiderschrank. Im Vergleich zu manch anderer Frau habe ich wahrscheinlich gar nicht so viele Klamotten. Aber wenn ich während der Reise eigentlich nur zwischen drei Shirts entscheiden musste und ob man die Radhose mit einem oder mit zwei Flicken anziehen will, ist das schon nicht so einfach, auf einmal einen vollen Kleiderschrank zu haben. Viele Klamotten sind zudem so unbequem verglichen zu Radhose oder Leggins;) Manchmal ist es ganz lustig, vergessen zu haben, was man so alles hat. Mir ging es gerade erst letzte Wochen wieder so, als ich ein paar Schuhe im Schrank gefunden habe, von denen ich gar nicht mehr wusste, dass ich sie habe. Alles, was man nicht mehr kennt ist also neu.

Es gibt drei Dinge, die mir besonders schwer fallen, seitdem ich wieder hier bin. Erstens wieder im Berufsleben anzukommen, zweitens, dass ich mich nicht mehr so frei fühle und jeden Tag neue Orte sehen und Neues entdecken kann und drittens, die Problematik, dass ich körperlich einfach nicht ausgelastet bin.

Ich genieße es hingegen mal wieder Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Meine Eltern sind glaube ich heilfroh, dass ich wieder gesund zuhause angekommen bin und freuen sich mich gerade öfters zu sehen. Es tut gut, Freunde wiederzusehen und so alltägliche Dinge zu tun, wie in einer voll ausgestatteten Küche zu kochen oder zu backen, am Schreibtisch zu sitzen, um etwas zu basteln oder mit einer Tasse Tee über einem Puzzel zu rätseln. Und ja, ich gebe zu, manchmal ist es sehr entspannend, nicht jeden Morgen die Taschen wieder zu packen. Andererseits vermisse ich es aber auch schon irgendwie.

In den ersten Wochen zuhause ist insgesamt nicht so viel passiert. Ich finde immer noch jeden Supermarktbesuch spannend, ich gehe öfters laufen und war mit meiner Schwester zweimal im Harz Langlaufski fahren.

Zusätzlich habe ich ein paar Stündchen an meinem Fahrrad gewerkelt.
Michael Kracke von dem Fahrradladen hier im Ort hatte mich bei meiner Reise gesponsert. Als ich nun wieder zurück war, wollte er sich das Fahrrad, was mit mir um die Welt gereist ist, gerne genauer angucken. Er hatte mir anschließend angeboten, alle notwenigen Teile, die durch den Verschleiß erneuert werden müssen, zu ersetzen, um das Fahrrad wieder “fit” zu machen. Ich war super glücklich darüber, da insbesondere die Schaltung und die Kette auf den letzten paar hundert Kilometern nach und nach den Geist aufgegeben hatten. Ich sagte Michael, dass ich gerne selber an meinem Fahrrad werkeln möchte. Übung kann ja schließlich nicht schaden, denn so viele Pannen hatte ich ja nicht. Das Fahrrad ist seit letzter Woche wieder bei mir zuhause. Wir sind über die lange und intensive Zeit gemeinsam gute Freunde geworden. Seit Mitte des ersten Reisejahres trägt es übrigens den Namen Peanutbuttercup. :)

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